Bericht
Jugendleiterfortbildung - Skitourengehen für Einsteiger vom 23.01. bis 25.01.2015



Im Rahmen des Fortbildungsprogramms des DAV war ich von Freitag den 23.01.2015 -25.01.2015 auf der Fortbildung „Skitourengehen für Anfänger“. Um 14:00 trafen sich 9 Jugendleiter und zwei Trainer am Lager Walchen auf 1.410 m Höhe. Nachdem wir uns mit der Ausrüstung vertraut gemacht haben, tourten wir am Militärlager vorbei nach Norden zur Lizumer Hütte auf 2019 m. Für 609 Höhenmeter und 4 km Strecke brauchten wir knapp 2 Stunden, also fast genauso schnell wie beim Wandern im Sommer. Auf der Hütte gab es dann gut zu essen und wir hatten noch genügend Zeit uns den Lawinenlagebericht genauer anzusehen. Wir planten in der Gruppe eine kleine Tour für den nächsten Tag. Mit Karte und Kartenmesser maßen wir genau nach, ob wir im geplanten Gelände über 30 Grad Hangneigung haben, je nach Wetter und Schneedeckenaufbau kann hier die Gefahr einer Schneebrettlawine stark ansteigen. Unsere beiden Teamer erklärten uns nochmal die Grundlagen für die Gefahreneinschätzung und schlugen vor, für Morgen erstmal den Umgang mit dem LVS Gerät zu üben. Der Vorschlag wurde dankbar angenommen. Am nächsten Morgen vergruben wir Rucksäcke, Schaufelblätter mit dem LVS (Lawinen-Verschütteten-Suchgerät) in der Einstellung „Senden“ darunter. Nun zogen einige aus der Gruppe los mit Einstellung „Empfangen“ und fanden relativ schnell die „Verschütteten“. Mit Sonde ertasteten wir den Gegenstand und konnten die Tiefe ausloten. Dann ging es ans Graben, mit Erfolg buddelten wir die „Verschütteten“ aus. Bei der Gelegenheit untersuchten wir den Schneedeckenaufbau. Später am Tag packten wir unsere Sachen für die Tour, machten noch einmal einen Gruppencheck, ob auch alle LVS-Geräte senden und tourten los. Erst hielten wir relativ geringe Abstände weil das Gelände noch relativ flach war, allerdings kamen wir schnell in einen Hangbereich über 30 Grad, also vergrößerten wir die Abstände immens, denn beim derzeitigen Schneedeckenaufbau und Lawinenstufe 3 kann ein einzelner Skifahrer schon eine Lawine auslösen. Wir kamen ganz gut voran nur leider wurde das Wetter immer schlechter, leichter Wind kam auf und es fing an zu schneien, dass verschlechterte die Sicht immens. Daraufhin entschlossen wir uns wieder umzudrehen, da wir den kompletten Hang nicht mehr einsehen konnten, was uns keine fundierte Gefahreneinschätzung erlaubte. Also hielten wir, lösten die Steigfelle vom Ski und fuhren in großen Abständen den Hang wieder hinunter. Nach dem reichlichen Abendessen hatten wir noch etwas Zeit für Lawinenkunde. Später am Abend fand die Gruppe gefallen am Rätsel stellen und Aufgaben lösen. Sonntagmorgens hielt es uns nicht mehr lang in der Hütte, nach dem Frühstück packten wir alles zusammen und fuhren auf dem Wanderweg die 609 hm vom ersten Tag wieder hinunter ins Lager Walchen. Wegen relativ viel Neuschnee zogen wir noch Schneeketten auf und fuhren hinunter ins Tal. Dort trafen wir uns im Cafe für einen gemütlichen Abschluss. Trotz schlechten Bedingungen hab ich viel über die Gefahreneinschätzung am Hang gelernt und kann jetzt Schneebretter von Lockerschneelawinen unterscheiden. Es hat sehr viel Spaß gemacht.

Martin Seibert
Jugendleiter
 




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