Bericht
Zu zweit von Oberstdorf nach Meran (Teil des Europäischen Fernwanderwegs E5) vom 21.08. - 24.08.2011



Nach 1 Woche Planung, gings endlich los! Sonntags 7 Uhr mit dem Zug bis Oberstdorf, vollausgerüstet um zur Not eine Nacht draußen zu schlafen. Dann an der Kapelle St. Loretto vorbei nach Spielmannsau. Weiter den breiten Weg ins Tal, bis wir zur Materialseilbahn der Kemptener Hütte kommen. Nach 1100 m Aufstieg, endlich eine kurze Rast an der Hütte. Da es erst früher Nachmittag ist beschließen wir weiter nach Holzgau, liegt im nächsten (Lech)Tal,zu laufen. Dies gelingt uns mit etwas Anstrengung und einem kleinen Mitagessen vom Gaskocher ganz gut. Um halb acht sind wir im Tal angekommen. Dort finden wir Holzlagerhütten en masse vor, von denen uns eine als gute Schlafgelegenheit dient. Mit den ersten Sonnenstrahlen schultern wir wieder unsere Rucksäcke, um 11 Uhr sind wir nach zügigem Aufstieg an der Memminger Hütte, die wir nach kurzem Blick in die Karte wieder verlassen. Durch die Seescharte hindurch und auf der anderen Seite wieder hinunter. Vor uns liegt 1800m Abstieg, der sich im letzten Teil sehr laaaaaaaang hinzieht. Also kürzen wir über die Geröllfelder ab, was uns einen Geschwindigkeitsvorteil gibt. Trotzdem werden wir gegen Ende noch von einem Sommergewitter eingeholt, das gab uns genug Motivation um noch mit den letzten Sonnenstrahlen in Zams (Intal) anzukommen. Schutz vor dem Regen fanden wir unter einer Unterführung, wo wir mithilfe einer Wäscheleine unsere Wäsche trockneten. Die Schlafgelegenheit des ersten Tages kommt uns jetzt wie ein Luxusappartement vor, dass ist aber wegen der sich breitmachenden Müdigkeit völlig egal. Gegen 24 Uhr werden wir fast von einem Fahrradfahrer überfahren, der uns einlädt die restliche Nacht bei ihm zu pennen. Da wir zu zweit sind nehmen wir das Angebot an, und bekommen ein gutes Abendessen eine warme Dusche, ein weiches Bett und jede Menge Geschichten erzählt. "Danke Hubschrauberlackierermeister, der eine Frau auf Jamaica hat". Am nächsten Tag lassen wirs langsamer angehen und fahren mit der Venetbahn hinauf auf den Krahberg (2208m). Dort gehen wir den Grat entlang bis zum Gipfelkreuz, dann wagen wir den Abstieg nach Wenns im Pitztal (976m). Dort warten wir eine halbe Stunde auf den Postbus, der uns durch das Tal nach Mittelberg (1734m) fährt. Bleiben noch 1020m Aufstieg bis wir an der Braunschweiger Hütte Spaghetti essen und uns eine Nacht lang von den Strapazen der vorigen beiden Tage erholen können. Am nächsten Morgen, begrüßt uns der Gletscher aus der Ferne, wir bleiben allerdings auf dem verschneiten Weg. Mittags gönnen wir uns ein Eis im nächsten Tal, dann laufen wir weiter zur Martin-Busch-Hütte. Dort gönnen wir uns leckeres Bergsteigeressen und eine Mütze Schlaf. Halb fünf morgens laufen wir schon im Dunkeln los um rechtzeitig über die Similaunhütte nach Italien zu kommen. Bei bestem Wetter erreichen wir einen großen Stausee mit kleinem italienischem Dorf. Mithilfe der örtlichen Busverbindung fahren wir gleich weiter nach Meran, dann mit dem Zug nach München und um halb zwei in der Nacht sind wir endlich wieder im heimischen Franken angekommen.

Martin Seibert





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